Am 20.08.2022 erlebten rund 450 kleine und große Besucher*innen ein Programm, das Innovationen für die Zukunft der Mobilität lebendig und begeisternd präsentierte. Die Himmelszeichnerei des international bekannten Künstlers Tim Berresheim verknüpfte analoge Kinderzeichnungen mit dem digitalen. Bei einem atemberaubenden Kunstflug, Musik, kühlen Getränken, Leckerem vom Grill und intensiven Gesprächen fand ein richtiges Volksfest statt.
Doch danach begann erst die wirkliche Arbeit des Künstlers Tim Berresheim.
Die Grundidee war, digitale Transformationsprozesse und den Wandel der Welt, der gerade erlebt wird, in einem emotionalen und gemeinschaftlichen Rahmen unterzubringen. Dabei sollten auch die Menschen aus verschiedenen Generationen mit an Bord geholt werden, um unterschiedliche Prozesse und Inhalte in eine Kunstform zu gießen.
Merzbrück ist als herausragender Forschungsflugplatz, die Startrampe für einen umfassenden Transformationsprozess, der in eine neue und nachhaltige Wissenschafts- und Technik-Zukunft aufbricht. Ein perfekter Ort dafür, um die Brüche, Schnittmengen und Synthesen in einem Aktions- und Kunstprojekt aufzuzeigen und erlebbar zu machen.
Ein Flugplatz ist ein öffentlicher Ort, von dem aus man Entfernungen überwindet und Ziele erreichen will. Er ist also schon eine Tatsache und eine Metapher für Bewegung und „Überbrückung“ an sich, indem er als Drehscheibe auch Distanzen verkürzt. Für das Thema Transformation mehr als passend.
Bei seiner Arbeit war dem Künstler wichtig, dass weiterhin die alten Tugenden des Bildaufbaus – etwa in der Farbgestaltung und im Verhältnis von Fläche zu Linie – zum Tragen kommen. Als urklassischer Ansatz, der dann mit den digitalen Flugdaten der Maschine und der digitalen Endbearbeitung kombiniert wird. Zum einen hat man dann Bilder und Grafiken zur Verfügung, die in der Geschichte der Malerei stehen, zum anderen ein Endergebnis, das durch hochtechnologische, mathematische Prozesse den gesamten Entstehungs- und Wandlungsablauf in einer neuen, eben in einer digitalen Bildform zusammenfasst und sichtbar macht. Damit verbunden ist final dann auch noch eine neue Form des Erzählens und der Bildsprache – etwa durch die Animation, also durch andere, ergänzende Bild- und Kamerafahrten.
Das digitale Endbild, das am Rechner geschaffen wurde stellt nicht nur das eigentliche Kunstwerk dar, sondern den gesamten Prozess. In der Gruppen- und Zusammenarbeit von 40 Kindern aus der 4. Klasse der Römerhof Grundschule in Aachen und ihren Zeichnungen, dem Kunstflieger Walter Kampsmann, den Zeichnungen, die noch während der Veranstaltung am Flughafen entstanden sind, die durch die FH Aachen ausgewerteten Flugdaten und die Orchestrierung und Visualisierungen des bildenden Künstlers Tim Berreshem. Alle Beteilgten haben mitgeholfen, diesen Übergang neu zu erklären, zu gestalten und mitzuerleben und damit eine Geschichte erzählt, die einen spannenden, epochalen Wandel beschreibt.
Die Idee und Dimension von „Tim Berresheims Himmelszeichnerei“ lag darin, die Grenzen zwischen Digitalität und Wirklichkeit verschwinden, die vermeintliche Kälte der Technologie zu emotionalisieren, um diese gemeinschaftlich erlebbar zu machen. Die Technologie in einen anderen, ungewöhnlichen Raum zu stellen und analog-digital zwischen Himmel und Erde unterwegs zu sein.
Das Gesamtbild des Kunstwerks und dessen Entstehungsprozess können Sie in dem Film bestaunen!