Zum zwölften Mal fand vom 19. bis zum 20. Mai 2022 der nationale Fachkongress Telemeidzin statt. Diesmal unter dem Motto „Grünes Licht für Telemedizin – Ampelkoalition setzt auf Digitalisierung“. Dazu kamen relevante Akteurinnen und Akteure zusammen und diskutierten Fragen rund um das Thema Telemedizin und Digitalisierung im Versorgungsalltag. In seiner Videobotschaft stelle Prof. Dr. Edgar Franke MdB, Parlamentarischer Staatssekretär im Bundesministerium für Gesundheit, klar, dass die Bundesregierung die Digitalisierung im Gesundheitswesen nach vorne treiben will.
In einer Diskussionsrunde mit Vertreterinnen und Vertreter der Bundesfraktionen wurde anschließend nochmal verdeutlicht, dass dabei das Wohl der Patientinnen und Patienten an oberster Stelle steht. So kann Telemedizin dazu beitragen, „die Qualität der Versorgung durch interdisziplinäre Vernetzung, Beratung und Mitbehandlung zu verbessern“. Das Interesse einer Digitalisierung im Gesundheitswesen muss dabei zwingend an den Bedürfnissen der Patientinnen und Patienten, statt an betriebswirtschaftlichen Faktoren ausgerichtet sein. Die DGTelemed hat im Februar 2022 ein entsprechendes Positionspapier veröffentlicht.
V.l.n.r.: Dr. Georg Kippels, MdB, CDU, Maximilian Funke-Kaiser, MdB, FDP, Prof. Dr. Britta Böckmann, DGTelemed, Matthias Mieves, MdB, SPD, Kathrin Vogler, MdB, Die Linke, und Günter van Aalst, DGTelemed, diskutierten darüber, wie telemedizinische Anwendungen strategisch in den Versorgungsalltag gebracht werden können.
In einer weiteren Diskussionsrunde lag der Themenschwerpunkt auf Innovationsprojekten und deren Überführung in die Regelversorgung. Diese ist zwingend nötig, damit aus innovativen Ideen, im medizinischen Versorgungsalltag relevante, Verbesserungen werden. Finanzielle Absicherungen spielen dabei eine elementare Rolle, da sie eine langfristige Verfügbarkeit von Innovationen ermöglichen.
Wie auch im letzten Jahr wurde erneut durch die DGTelemed der Telemedizinpreis verliehen. Den ersten Preis gewonnen hat dabei das Projekt OBERBERG FAIRsorgt aus dem Oberbergischen Kreis. Das Projekt unterstützt Seniorinnen und Senioren mithilfe von Telemedizin bei der Gesundheitsförderung und durch spezielle Pflege- und Versorgungsangebote. Platz Zwei belegte das Projekt TIC-PEA der Universitätsmedizin Mainz. Der Fokus liegt hier auf der Behandlung von Kindern mit Ösophagusatresie. Per Video-Konferenzen können sich Behandelnde dabei mit nationalen, aber auch internationalen Experten und Expertinnen über Ösophagusatresie austauschen. Der dritte Platz ging an das Klinikum Kassel sowie das Universitätsklinikum Hessen mit ihrem Projekt TeleCOVID Hessen. Ziel des Projektes ist die erleichterte Kommunikation zwischen Kliniken durch den Austausch von Patientendaten per App.
Durch die Verleihung des Telemedizinpreises soll laut Vorstandsvorsitzenden der DGTelemed Prof. Dr. med. Gernot Marx, FRCA, die Aufmerksamkeit für innovative Telemedizinprojekte „aber auch die Awareness bei den Akteurinnen und Akteuren der Gesundheitsversorgung füreinander“ gefestigt werden.
Hier finden Sie eine ausführliche Zusammenfassung der Veranstaltung: https://ztg-nrw.de/blog/2022/05/20/jetzt-gruenes-licht-fuer-die-telemedizin-geben-telemonitoring-und-innovationsfondsprojekte-gezielt-in-die-regelversorgung-bringen/
Weiterführende Links:
Zentrum für Telematik und Telemedizin: https://ztg-nrw.de
Deutsche Gesellschaft für Telemedizin: https://www.dgtelemed.de